Leere Hand
„Kara-te“ ist japanisch und bedeutet „leere Hand“. Karate ist also eine Kampfkunst ohne Waffen, in der allein mit Armen und Beinen Abwehr- und Angriffstechniken ausgeführt werden. Karate entstand im laufe vieler Jahrhunderte auf der Insel Okinawa und hat seine Wurzeln im chinesischen Kung-Fu. Anfang des 20. Jahrhunderts begründete Gichin Funakoshi das moderne Karate im heute weit verbreiteten Shotokan-Stil.
Das wesentliche Element im Karate ist die Konzentration der gesamten Körperkraft im entscheidenden Augenblick einer Abwehr- oder Angriffstechnik. Genau in dem Moment, wenn ein Faustschlag mit dem Arm abgeblockt, oder der eigene Fußtritt den Körper des Gegners trifft, werden alle Muskeln blitzartig angespannt. Der Körper steht hart wie ein Granitblock hinter der Technik und verleiht ihr so maximale Kraft. Im Gegensatz zu diesem kurzen Moment der Anspannung werden alle anderen Bewegungen beim Karate in möglichst entspanntem Zustand ausgeführt, denn nur so ist es möglich schnell und flexibel zu reagieren. Der explosionsartige Wechsel zwischen Entspannung und Anpannung kennzeichnet alle Bewegungsabläufe im Karate. Ein geübter Karateka ist schnell und beweglich und gleichzeitig stark und fest. Diese Verbindung aus Anspannung und Entspannung macht Karate zu einer der effektivsten Kampfkünste überhaupt.
Karate schult aber nicht nur den Körper und führt zu Beweglichkeit und Fitness. Konzentration auf das Wesentliche und der fließende Wechsel zwischen maximaler Kraftanstrengung und entspannter Flexibilität sind auch geistige Fähigkeiten. Wer all das trainiert, erwirbt damit gleichzeitig ein gesundes Selbstbewusstsein.
Im Karate gibt es drei klar voneinander abgegrenzte Trainingsbereiche: Kihon, Kata und Kumite.
Kihon – Grundschule
In der Grundschule werden alle Karatetechniken einzeln oder in kurzen Kombinationen eingeübt. Ziel ist die optimale Ausführung und Kraftentwicklung. Gutes Kihon ist die Grundlage eines erfolgreichen Karate-Trainings.
Kata – Form
Eine Kata besteht aus einer genau vorgeschriebenen Abfolge bestimmter Abwehr- und Angriffstechniken. Obwohl diese Abfolge allein und ohne realen Gegner ausgeführt wird, ist der Hintergrund jeder Kata die Verteidigung gegen mehrere Angreifer. In der Kata-Anwendung wird diese Verteidigungssituation mit wirklichen Gegnern trainiert. Bei fortgeschrittenen Karateka entstehen so sehr realistische und spektakuläre Kampfsituationen! Kata ist eine Disziplin bei Wettkämpfen.
Kumite – Freikampf
Beim Kumite kämpfen zwei Partner ohne vorgegebene Techniken miteinander. Damit sie sich nicht gegenseitig verletzen, müssen alle Techniken im Moment des Körperkontaktes vollständig abgestoppt, arretiert, werden. Diese präzise Ausführung der Techniken erfordern ein extrem hohes Maß an Kontrolle und Körperbeherrschung. Kumite ist die zweite Disziplin bei Wettkämpfen.
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